Damit Gehörlose in der Physiotherapie «gehört» werden

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Was Physiotherapeut:innen im Umgang mit gehörlosen Patient:innen beachten müssen, zeigt die Bachelorarbeit einer gehörlosen Physiotherapiestudentin.

Wer nichts hört, hat im Umgang mit anderen einige Herausforderungen zu bewältigen. Umgekehrt ist es genauso. Gemäss dem Schweizerischen Gehörlosenbund gibt es in der Schweiz etwas mehr als 20'000 Menschen, die eine Gebärdensprache als primäres Kommunikationsmittel verwenden. Bis zu 600'000 Personen sind leicht bis hochgradig schwerhörig, also hörbehindert. Gemäss einer Studie von gfs.bern haben rund 80 Prozent der Bevölkerung Physiotherapieerfahrungen. Daher ist es auch für Physiotherapeut:innen wichtig, eine adäquate Kommunikation mit Gehörlosen zu haben und ihre Bedürfnisse zu kennen.

Aus diesem Grund hat die gehörlose Physiotherapie-Absolventin Laura Setz als Bachelorarbeit einen Leitfaden für Physiotherapeut:innen zur Behandlung von gehörlosen Patient:innen erstellt. Dieser gibt Verhaltensempfehlungen für Physiotherapeut:innen im Umgang mit Betroffenen ab, zeigt mögliche Barrieren auf und enthält zudem nützliche Informationen über die Gebärdensprache der Gehörlosengemeinschaft. Er weist aber auch daraufhin, dass gehörlose Patient:innen die Physiotherapeut:innen ebenfalls unterstützen können. So können Gehörlose auch in der Physiotherapie «gehört» werden.
 

(© Bild: fizkes – AdobeStock)