smarter medicine: Weniger ist manchmal mehr

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Physioswiss unterstützt als Mitglied von «smarter medicine – Choosing Wisely Switzerland» deren Kampagne zur Sensibilisierung unnötiger Gesundheitsbehandlungen.

Es ist erschreckend: 20 bis 30 Prozent der Gesundheitskosten werden durch Behandlungen verursacht, die medizinisch nicht angezeigt sind. Dies betrifft das gesamte Gesundheitssystem. Physioswiss hat sich das Ziel gesetzt, sich weiterhin dafür einzusetzen, dass die WZW-Kriterien (Wirksamkeit, Zweckmässigkeit, Wirtschaftlichkeit) eingehalten werden. Deshalb ist der Verband Gründungsmitglied des Trägervereins «smarter medicine – Choosing Wisely Switzerland». Dieser wendet sich mit einer nationalen Kampagne an die breite Bevölkerung sowie Gesundheitsfachpersonen. Die Kampagne will anhand von «Top 5 Listen» auf Behandlungen in verschiedenen Fachbereichen aufmerksam machen, die in der Regel unnötig sind. Ziel ist es, deren Anwendung einzuschränken. Ob eine medizinische Massnahme durchgeführt wird oder nicht, bleibt jedoch eine fallspezifische Frage.

Physiotherapie vermeidet unnötige Behandlungen
Allgemein hat das Bewusstsein für Überversorgung in der Medizin in den letzten Jahren stark zugenommen. Die Trendwende weg von unnötigen Operationen macht die Physiotherapie wichtiger denn je. Doch auch Physiotherapeut:innen müssen ihre eigenen Behandlungsmethoden genauer unter die Lupe nehmen.

Mitglieder sollen entscheiden
Daher erarbeitet Physioswiss nun eine Liste mit Behandlungen, auf die in der Physiotherapie in der Regel verzichtet werden kann. Dabei kann der Verband auf internationale Vorarbeit und bereits erstellte Top 5 Listen zurückgreifen. Nach der Prüfung durch Expert:innen sollen die Mitglieder entscheiden, welche fünf der vorgeschlagenen Behandlungen definitiv auf die Liste gehören. Physioswiss wird sich bald mit einer Umfrage an die Mitglieder wenden. Die Freigabe der finalen Liste erfolgt schliesslich durch den Zentralvorstand.
 
Bei Fragen zur Top 5 Liste der Physiotherapie: manuela.ocana@physioswiss.ch
Mehr Informationen zur Kampagne und kostenloses Info- und Werbematerial: www.smartermedicine.ch.
 
(© Bild: smarter medecine)